Wie Gott Kindern begegnet

Wie Gott Kindern begegnet

Während meiner Schulungen erarbeiten die Teilnehmer immer ein Geschichtenset für ihren jeweiligen Kontext. Diese Geschichtensets sind für mich immer ein persönlicher Höhepunkt, denn da werde ich häufig sehr reich beschenkt und entdecke viele neue Schätze in Gottes Wort. Ein Geschichtenset besteht aus 4-10 Geschichten, die entweder alle nacheinander erzählt werden oder Besuch um Besuch aufeinander aufbauen.Eltern haben mal folgendes Set angeregt:

Geschichten für Kinder, wie Gott Kindern begegnet

Gott redet mit Samuel 1. Samuel 3,1-19

Erwählung Davids zum König 1. Samuel 16:1-13

Naaman von Syrien bei Elisa 2. Könige 5,1-15, möglicher Deckel: Das junge Mädchen in der Gefangenschaft oder Sklaverei hatte solchen großen Glauben

Wunder für eine Frau und eine Tochter Lukas 8,40-53

Wer ist Jesus? Matthäus 14,14-33 Mit kleinen Ergänzungen aus Johannes 6,1-13; möglicher Deckel: Jesus verwendet die Gabe eine vielleicht Zwölfjährigen, um viele Menschen satt zu machen und er wird auch selber satt.

Die Vollmacht von Jesus Markus 9,2-29; möglicher Deckel: ein von Dämonen belasteter Junge wird frei

Jesus und die Kinder Lukas 18,15-17

Die Arbeit der Freunde Jesu Apostelgeschichte 16,12-40;17,1 möglicher Deckel: ein junges von Dämonen belastetes Mädchen wird frei

Viele dieser Geschichten erzähle ich immer wieder. Am meisten bewegt mich folgende Geschichte:

Naaman von Syrien bei Elisa 2. Könige 5,1-15

Da war Naaman, der Oberbefehlshaber des Heeres des syrischen Königs. Er hatte seine Truppen zu vielen glorreichen Siegen geführt. Er war ein großer Held, auch in den Augen des Königs, aber er war ein Aussätziger. Die Syrer waren in das Land der Nachkommen Abrahams eingedrungen, und unter ihren Gefangenen befand sich auch ein kleines Mädchen, das der Frau Naamans als Dienstmädchen gegeben worden war. Eines Tages sagte das kleine Mädchen zu seiner Herrin: „Ich wünschte, mein Herr würde zu dem Propheten im Land der Nachkommen Abrahams gehen. Er würde ihn von seinem Aussatz heilen!“ Naaman erzählte dem König, was das kleine Mädchen gesagt hatte. „Geh zum Propheten“, sagte der König. „Ich werde dir ein Empfehlungsschreiben schicken, das du dem König der Nachkommen Abrahams überbringen kannst.“ Naaman machte sich auf den Weg und brachte Geschenke mit: 20.000 Euro in Silber, 60.000 Euro in Gold und zehn Gewänder. In dem Brief an den König von Israel stand: „Der Mann, der diesen Brief bringt, ist mein Diener Naaman; ich möchte, dass du ihn von seinem Aussatz heilst.“ Als der König der Nachkommen Abrahams den Brief las, zerriss er seine Kleider und sagte: „Dieser Mann schickt mir einen Aussätzigen, damit ich ihn heile. Bin ich Gott, dass ich töten und Leben geben kann? Er sucht nur einen Vorwand, um uns wieder anzugreifen.“ Aber als der Prophet Elisa von der Not des Königs von Israel hörte, schickte er ihm diese Botschaft: „Warum bist du so verärgert? Schick Naaman zu mir, dann wird er erfahren, dass es hier in unter den Nachkommen Abrahams einen wahren Propheten Gottes gibt.“ Da kam Naaman mit seinen Pferden und Wagen und stellte sich vor die Tür des Hauses von Elisa. Elisa schickte einen Boten, um ihm zu sagen, er solle sich siebenmal im Jordan waschen, dann würde er von allen Spuren seines Aussatzes geheilt werden! Aber Naaman war wütend und ging weg.“ Seht“, sagte er, „ich dachte, er würde wenigstens herauskommen und mit mir reden! Ich hatte erwartet, dass er mit seiner Hand über den Aussatz fährt und den Namen des Herrn, seines Gottes, anruft und mich heilt! Sind die Flüsse in Syrien nicht besser als alle Flüsse hier unter den Nachkommen Abrahams zusammen? Wenn ich Flüsse brauche, dann wasche ich mich zu Hause und werde meinen Aussatz los“. Also ging er wütend weg. Aber seine Diener versuchten, ihn zur Vernunft zu bringen, indem sie sagten: „Wenn der Prophet dir gesagt hätte, etwas Großes zu tun, hättest du es dann nicht getan? Du solltest ihm doch gehorchen, wenn er sagt: ‚Geh hin und wasche dich, dann wirst du geheilt.'“ Also ging Naaman hinunter zum Jordan und tauchte sieben Mal ein, wie der Prophet ihm gesagt hatte. Und sein Fleisch wurde wie das eines kleinen Kindes, und er war geheilt! Dann kehrten er und seine ganze Gruppe zum Propheten zurück; sie traten demütig vor ihn, und Naaman sagte: „Endlich weiß ich, dass es in der ganzen Welt keinen Gott gibt, außer bei den Nachkommen Abrahams.“

Mich bewegt tief, wie diese Sklavin den Mut hatte zu sagen: „Ich wünschte, mein Herr würde zu dem Propheten im Land der Nachkommen Abrahams gehen. Er würde ihn von seinem Aussatz heilen!“

In zukünftigen Blogbeiträgen werde ich auch immer wieder ein Geschichtenset vorstellen. Das ganze Material findest Du in meinem Handbuch „Geschichten und Mündliche Bibeln“ unter diesem Link. Da mein Handbuch weiter wächst, kann ich nur die aktuelle Seite angeben Seite 231, die sich aber ändern wird. Ansonsten im Inhaltsverzeichnis nachschauen unter „Geschichten für Kinder, wie Gott Kindern begegnet“. Das Foto stammt von https://www.freebibleimages.org, einer kostenlosen Superquelle für Bibelfotos oder Zeichnungen.

Wenn niemand lesen kann, wie lehre ich die Bibel?

Wenn niemand lesen kann, wie lehre ich die Bibel?

Auf meiner Entdeckerreise in die Welt der Mündlichkeit hat mich folgender Artikel aus dem Jahr 2002 sehr herausgefordert:
Südsudan. Kürzlich graduierten achtzehn Männer und Frauen mit einem Zertifikat vom Südwestlichen B.-Seminar ohne je ein Buch geöffnet zu haben oder eine einzige Arbeit geschrieben zu haben. Tief im Süden des Sudans unterrichtet eine Bibelschule einheimische Gemeindeleiter ohne den Gebrauch von Büchern, Computern und Stiften. Die einzigen Werkzeuge, die die Studenten brauchen sind Ohren, um zu hören, Augen um zu sehen und einen Mund zum erzählen. IMB-Missionare und Missionare lehren alles mündlich.
“Das höchste Niveau unter den Studenten ist Klasse fünf“, so Tom Ogalo, kenianischer Missionar. “Viele Menschen in diesem Gebiet können nicht lesen. Lesen ist auch nicht der Weg, wie sie Informationen sammeln. Ihre Geschichte wird von Generation zu Generation mündlich weitergegeben. So macht es einfach Sinn, wenn wir anfangen theologische Ausbildung mündlich zu betreiben. Christen in einer Gesellschaft auszubilden, die nicht liest, bedeutet eine ernste Herausforderung für Missionare. Das Südwestliche B. Missionar in Fort Worth, Texas, arbeitet mit dem IMB zusammen, um Wege zu finden, mündliche Lernen mit biblischen Wahrheiten auszurüsten. Viele Missionare in der ganzen Welt benutzen das chronologische Bibelstudium, das von der Neuen Stämme Mission eingeführt wurde. Dieses Konzept lehrt, indem biblische Geschichten in chronologischer Reihenfolge erzählt werden. Jede Geschichte wird mehrmals wiederholt und jede Geschichte bezieht sich auf die nächste. Diese Methode wird für Evangelisation und Jüngerschaft verwendet.
“Als sich die gute Nachricht erfolgreich in mündlichen Kulturen durch diese Methode ausbreitete, waren die Missionare mit der Aufgabe und Herausforderung konfrontiert, wie diese neuen Gläubigen in den gegründeten Gemeinden zugerüstet werden sollen.” Sagte Grant Lovejoy, Professor im Seminar. “Wir fanden heraus, dass viele dieser mündlichen Lernenden nicht qualifiziert waren örtliche Seminare zu besuchen. Einige von ihnen konnten noch nicht einmal von theologischen Fernkursen aufgrund ihrer mündlichen Kultur profitieren.” So Lovejoy. “Der ganze Zugang ist so gestaltet Leute zuzurüsten, deren Wege zu lernen und zu kommunizieren mündlich sind. In der Ausbildung werden keine Vorlesungen, Mitschriebe, Fachbücher, Arbeitsbücher oder andere der normalerweise üblichen Lernaktivitäten westlicher Ausbildung verwendet. Lehrplan und Methodik des Unterrichtes wurden speziell für Menschen gestaltet, die in Kulturen leben und arbeiten werden, in den Lesen und Schreiben kaum praktiziert wird. Das Zertifikat vom Südwestlichen Baptisten Seminar hilft Glaubwürdigkeit und Standard für diejenigen zu bringen, die die mündliche Bibelschule abschließen. Ogalo und IMB Missionar Tom Reed lernten diese traditionellen Methode zu unterrichten von den Südsudanesen.
Nachdem sich die Klasse im Hof des größten Lehmhauses im Dorf versammelt hat, beginnt der Unterricht mit der Wiederholung der letzten Lektion. Sie sprechen über verschiedene Aspekte der Geschichte, ihrer Bedeutung und der Anwendung im Alltagsleben, bevor es zur nächsten Lektion weitergeht. Ogalo erzählt dann eine Geschichte aus den Paulusbriefen. „Diese Schule verlangt viel Auswendiglernen.” Erklärt Ogalo. “Wenn du die Geschichte falsch erzählst, dann werden es die Studenten falsch lernen und die werden es falsch ihren Gemeindegliedern erzählen.” Nach der Geschichte stellen Ogalo und Reed Fragen und beginnen eine Diskussion über Theologie und Gemeindeleitung. Reed leitet die Studenten an, Fragen durch den Reichtum der Geschichten, die sie schon gelernt haben zu beantworten. Jeder Student hat mehr wie 200 Bibelgeschichten gelernt. Für die Studenten gibt es jede Woche mündliche Tests und alle drei Monate ein umfassendes mündliches Examen. So lernen sie zu evangelisieren, Jüngerschaft, Gemeinden gründen und leiten, Seelsorge und ethische Fragen im Licht der Bibel anzugehen.
“Es geht alles über Wiederholung. Diese Menschen müssen jede einzelne Sache wiederholen, es ist nicht möglich für sie zu lesen oder ihr Gedächtnis aufzufrischen.“ erklärt Reed. “Deswegen haben wir viele kulturell angepasste Übungen. In jeder Lektion entwickeln die Studenten ein Drama und ein Lied, um die biblischen Wahrheiten zu illustrieren.” Studenten machen häufig vier oder fünf Lieder pro Geschichte. Leute aus entfernten Dörfern laufen zur Schule jeden Freitagabend, um die neuen Lieder der Woche zu lernen. Während sie bis zum frühen Morgen aufbleiben, singen sie dabei die neuen Lieder und gehen auch über alte Lieder.
Ogalo freut sich, als er hört, dass die Lieder gerade geübt werden und bemerkt, wie sehr sich das Dorf die letzten drei Jahre verändert hat: “Als wir zuerst kamen, kam niemand zu diesem Dorf oder lebte hier. Es gab kein Wasser. Jetzt ist ein Bohrloch hier und das ist der Versammlungsplatz für die Leute. Nicht nur wegen des Bohrloches, sondern wegen des Seminars. Gottes Wort verbreitet sich und Menschen nehmen die Geschichten als ihre an. Ein Student erzählt, dass, wenn er in sein Dorf zurückgeht und die Geschichten erzählt, die er im Seminar gelernt hat, die Reaktionen besser wie früher sind. „Sie erzählen mir, dass es das erste Mal ist, dass sie die Bibel verstanden haben und was es bedeutet Christ zu sein.“
Die meisten Studenten in dem Programm sind Pastoren in ihren Heimatdörfern. Die Vorgaben der Schule verlangen, dass sie neue Gemeinden pflanzen. Studenten erzählen die Geschichten und leiten Diskussionen, sie führen ein Drama auf und bringen neue Lieder und Tänze bei. Reed sagt, dass die Reaktion der Dorfbewohner erstaunlich sei. „Wir gehen so weit in den Busch, dass die Leute Blätter als Kleidung tragen. Es ist erstaunlich zu sehen, wie die Leute auf die Predigten und Lieder der Studenten reagieren. Dieser mündliche Weg des Predigens ist ein Weg Menschen zu erreichen, die traditionell Buschleute auf dem afrikanischen Kontinent sind. “
www.bpnews.net/bpnews.asp?id=13996, mit Erlaubnis hier veröffentlicht

Herkunftsländer der Migranten sind häufig klassische Missionsländer

Herkunftsländer der Migranten sind häufig klassische Missionsländer

Woher kommen die Migranten in Deutschland? Beim Anschauen der Statistik stellt man fest, dass viele Herkunftsländer der Migranten klassische Missionländer sind, also Länder mit unerreichten Volksgruppen. Allen voran die Türkei mit grob 1,5 Millionen Menschen. Als Faustregel gilt: Die gleiche Anzahl umfasst Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit, aber eben aus diesem Herkunftsland. Wichtig, diese Faustregel gilt nur für Menschen aus Herkunftsländern, die schon mehrere Jahrzehnte in Deutschland leben. Das schließt die Ukraine aus. Somit leben etwa 3 Millionen Menschen mit türkischem Hintergrund in Deutschland. Syrien (900.000), Polen (fast 900.000), Italien (650.000), Afghanistan (380.000), Griechenland (360.000), Russland (290.000), Kosovo (280.000) , Serbien (260.000) und Bosnien (230.000) würden ebenfalls in diese Kategorie klassische Missionsländer fallen. Hinweis: Die Zahlen in Klammern beschreiben nur die Staatsangehörigkeit.

Wie viele von diesen Menschen können richtig gut Deutsch? Wie viele von diesen Menschen lesen regelmäßig auf Deutsch? Sicherlich nicht der Großteil. Deswegen sind mündliche erzählte Geschichten neben ansprechenden Videos ein guter Weg, um die Gute Nachricht allen Menschen zu sagen, auch den vielen Migranten in Deutschland. Denn die Herkunftsländer der Migranten sind eben auch häufig klassische Missionsländer. Wenn Du mehr wissen willst, wie man mit einfachem Deutsch die Gute Nachricht weiter sagen kann, dann klicke auf Training.

Einschränkungen: Es gibt keine allgemein anerkannte Definition für klassische Missionsländer. Das ist eine eher persönliche Einschätzung. Bei der Definition von Unerreicht folge ich Joshua Project. Als Unerreicht zählt: Weniger wie 2 % Evangelikale.

Jeder Fünfte nicht in Deutschland geboren

Jeder Fünfte nicht in Deutschland geboren

Laut Wikipedia leben etwa 16,4 Millionen Menschen in Deutschland, die nicht hier geboren sind. Zur Erinnerung, Deutschland hat im Moment 84 Millionen Menschen. Das heißt, grob jeder Fünfte ist aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen. Nebenbei, das ist weltweit die zweithöchste Anzahl. Und sehr viele von ihnen sprechen Deutsch als Fremdsprache, manchmal besser, manchmal schlechter. Vielen wird es schwerfallen auf Deutsch zu lesen. Auf der anderen Seite haben wir Christen den Auftrag allen Menschen die Gute Nachricht zu bringen. Deswegen liebe ich das Erzählen von „Biblischen Geschichten“ in einem einfachen Deutsch.  Mehr darüber in meinen Schulungen unter Training.

So viele Deutsche können nicht richtig lesen und schreiben

So viele Deutsche können nicht richtig lesen und schreiben

Als ich von dieser Statistik meiner Frau erzählte, antwortete sie: „Jetzt bist Du durchgeknallt! Wer einmal lesen gelernt hat, der kann das für immer. Wer einen hohen Schulabschluss hat, verlernt das Lesen nicht.“ Einen Tag später ging sie in ihren Handarbeitszirkel, einem Treffen von Frauen, um gemeinsam Handarbeiten zu machen. Dort erzählte sie von mir und dem Fakt, dass es Menschen geben soll, die die Schule abgeschlossen haben und später das Lesen verlernt haben. Eine Teilnehmerin meinte: „Das gibt es tatsächlich. Ich habe nach meinem Studium einen Arbeitsplatz gehabt, an dem ich nicht lesen musste. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich kurz davor bin, das Lesen ganz zu verlernen. Da habe ich mich gezwungen wieder ganz bewusst anzufangen Bücher zu lesen.“

Mich hat diese Anekdote sehr überrascht und sie illustriert, warum selbst Menschen mit hohem Schulabschluss das Lesen verlernen können. Wer mehr über dieses Thema lernen möchte, dem empfehle ich mein Handbuch „Geschichten und Mündliche Bibeln“ einfach unter Download herunterladen.

Nichtleser in bestimmten Berufsgruppen

Nichtleser in bestimmten Berufsgruppen

Schau Dir mal die Anteile in bestimmten Berufen an, so können im Baugewerbe 56 % der Hilfskräfte nicht lesen. Wenn wir Jesu Auftrag Ernst nehmen allen Menschen die Gute Nachricht zu bringen, dann können wir von Nichtlesern nicht erwarten, dass sie anfangen zu lesen. Deswegen ist mir das Erzählen von Biblischen Geschichten so wichtig. Mehr darüber in meine Schulungen unter Training.

de_DEDeutsch